Hannover Waldheim
Städtebauliche Nachverdichtung im Sinne eines nachhaltigen und zukunftssicheren genossenschaftlichen Wohnungsbaus
Im hannoverschen Stadtteil Waldheim entsteht im Übergang zwischen dicht bebautem Stadtquartier, Kleingartensiedlungen und dem Stadtwald „Eilenriede“ eine neue Wohnanlage mit 55 Wohneinheiten. Aufgrund der städtisch verdichteten Situation war ein hohes Maß an Sensibilität im Umgang mit der nachbarlichen Bebauung erforderlich.
Das Ensemble ersetzt eine Wohnbebauung aus den 1960er Jahren und besteht aus 7 Einzelhäusern, die in ihrer Lage, Größe und Ausrichtung Bezug nehmen auf die villenartige Einzelhausbebauung am Senator-Eggers-Weg im Norden und die südlich anschließende, kammartige Reihenhausstruktur an der Roßkampstraße. Die in ihrer Höhe an die Nachbarschaft angelehnte, durchgängig 3-geschossige Anlage erhält mit einem 4 -geschossigen Hochpunkt und zwei Gewerbeeinheiten an einer leichten platzartigen Aufweitung an der süd-westlich anschließenden Straßenkreuzung Am Schafbrinke eine städtebauliche Betonung und entwickelt damit eine übergeordnete Wirkung auch in das angrenzende Quartier.
Im Norden werden 4 straßenbegleitende Punkthäuser als Zweispänner mit jeweils 6-8 Wohneinheiten errichtet, während sich im Süden drei als Drei- bis Vierspänner organisierte Gebäude mit jeweils 9-11 Einheiten zeilenartig in die Tiefe des Grundstücks entwickeln. So wird die Grundstücksfläche effizient ausgenutzt, ohne jedoch den städtebaulichen Maßstab der Nachbarschaft zu verlassen.
Die versetzte Anordnung beider Gebäudetypen zueinander lässt im Mittelbereich einen räumlich gefassten Gartenhof mit Gemeinschaftsflächen und Mietergärten entstehen, der aufgrund der offenen Baustruktur vielfältige Zugangsmöglichkeiten sowie Ein- und Ausblicke erlaubt. Unterhalb des gegenüber dem Straßenniveau erhöhten Hofes liegt eine Tiefgarage mit direktem Zugang aus den Kellergeschossen aller Häuser.
Die Annährung an die Gebäude erfolgt jeweils straßenseitig über bepflanzte Vorgartenzonen mit Fahrradabstellflächen. Die Eingänge liegen ebenerdig an den jeweiligen Ostseiten der Gebäude. Alle Häuser sind mit Aufzügen ausgestattet, um eine barrierefreie Erschließung auch der oberen Geschosse zu gewährleisten.
Ein Spiel aus versetzt angeordneten, prägnant betonierten Balkonplatten, kombiniert mit jeweils zugeordneten wettergeschützeten Fassadenrücksprüngen, sorgt für ein abwechslungsreiches Fassadenbild. Gestaltprägende Geländerfüllungen mit differenziert durchlässigen Lochblechmustern balancieren den schmalen Grat zwischen Diskretion und Transparenz.
Unterschiedliche Wohnungsgrößen und Grundrisstypologien bilden ein breites, auf die Ansprüche genossenschaftlichen Wohnens zugeschnittenes Mieterspektrum ab. Offene Koch- und Wohnbereiche sorgen für Flächeneffizienz und in Verbindung mit durchgängig bodentiefen Fensteröffnungen und schwellenlosen Terrassenausgängen für Großzügigkeit und Komfort.
Die Anlage wird hausweise mit dezentralen Wärmepumpen beheizt, zudem über PV-Anlagen auf allen Dächern mit Strom versorgt und erfüllt den GEG-Standard des Effizienzgebäudes (EGB) 40.
Eine durchgängige Dachbegrünung und Regenrückhaltung fördert die mikroklimatischen Bedingungen und wirkt auf diese Weise den Folgen von Flächenversiegelung entgegen.
Mit dem Wohncarrée Am Schafbrinke wird ein nachhaltiges genossenschaftliches Wohnprojekt errichtet, ganz im Sinne einer flächen- und ressourcenschonenden städtebaulichen Nachverdichtung.
Lage: Hannover Waldheim
WE: 54 Wohneinheiten und 1 Gewerbeeinheit
Entwurfsverfasser: k s w * architekten + stadtplaner
Status: Rohbauarbeiten
Vsl. fertig: Ende 2027
Der grüne Stadtteil Waldheim gehört zu den ruhigeren und besonders naturnahen Wohnlagen Hannovers. Mit seiner Nähe zur Eilenriede, der Leine und den weitläufigen Kleingartenanlagen bietet Waldheim ein ideales Umfeld für alle, die das Stadtleben mit einer hohen Lebensqualität und viel Erholung im Grünen verbinden möchten.